Am kommenden Wochenende (08.05.) geht es für mich beim Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele auf die Matte. Zur Einstimmung auf dieses Turnier findet ihr hier einen Beitrag von meinem Freund Stefan Günter, ein super Journalist, der unter anderem für den ÖRSV und den RSVV schreibt.
Es ist seine letzte Chance, aber Daniel Gastl will sie nutzen. Der Spitzensportler des Österreichischen Ringsportverbandes
(ÖRSV) tritt vom 6. bis 9. Mai bei der Welt-Olympia-Qualifikation in Sofia an. Gastl kommt in diese Stadt zurück, wo er vor acht Jahren Vize-Weltmeister bei den Junioren wurde.
Der Tiroler konnte aufgrund einer Schulterverletzung bei der ersten Qualifikation Mitte März in Budapest nicht dabei sein.
Drei Sehnen riss er sich beim Abschlusslehrgang in Ungarn ein, was einen Start nicht möglich machte. Hin und wieder spürt Gastl bei seinen Bewegungen etwas. „Doch es ist stabil“, so der
28-Jährige. Aufgrund der Termin- und Zeitdichte konnte er seine lädierte Schulter nicht so auskurieren wie er es eigentlich wollte. Fünf bis sechs Wochen hätte er seine Schulter mindestens
schonen müssen, doch es blieb nur wenige Zeit.
In Sofia wartet auf den Inzinger nicht nur die letzte Chance für Olympia im Corona-Jahr 2021, sondern auch ein knallhartes
Teilnehmerfeld im Halbschwergewicht. Dass die Vorbereitung auf dieses hochkarätige Event in der bulgarischen Hauptstadt nicht so optimal verlief, wie es sich Gastl vorstellte, kommt noch hinzu.
„Ich kann nur überraschen, aber ich werde das Beste aus mir herausholen“, kommt im Gespräch mit dem Tiroler doch der unbändige Wille zum Vorschein.
Bei der europäischen Olympia-Quali in Ungarn lösten der Finne Arvi Savolainen und der Bulgare Kiril Milov das Ticket für
Tokio. In Sofia kommen Starter aus der ganzen Welt zusammen, die den Traum einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen verwirklichen möchten. Fünf Jahre trainierte Gastl auf diesen Moment hin.
Beinahe hätte eine Verletzung ihm die Chance zunichte gemacht. „Ich bin echt froh, dass ich starten kann“, musste er doch immer wieder Rückschläge hinnehmen.
Mit Martina Kuenz (76 kg), Daniel Gastl (97 kg), Michael Wagner (87 kg) und Aker al Obaidi (67 kg) werden in Sofia allein
vier Inzinger aus der rund 4.000 Seelengemeinde in Sofia auf die Matte gehen, wobei al Obaidi offiziell für die UWW startet und Mitglied des Olympia Refugee Teams ist. Für Gastl habe seine
Vereinskollegin die größten Chancen auf den Olympiazug aufzuspringen. Auch ÖRSV-Sportdirektor und Bundestrainer Benedikt Ernst traut Kuenz, Gastl und auch Wagner den großen Wurf
zu.
Gastl selbst hat mit Sofia sehr gute Erfahrungen gemacht. So wurde er 2013 in der bulgarischen Hauptstadt Vize-Weltmeister
bei den Junioren. Von daher dürfte ihn der Auftritt gleich doppelt beflügeln. „Dani ist heiß. Ich bin überzeugt von seinen Fähigkeiten“, dürfte auch die Aussage von Benedikt Ernst Gastl
pushen.